2023-07-07 Wir sind tiefenentspannt. Heute früh hätten wir beide beinahe die Medizin vergessen. Wir haben die 9. Dialyse in Norwegen. Und alles läuft normal. Wir haben Urlaub – mit Dialyse. Und auch für diese Dialyse gilt: “The same procedure as last dialyse.” Irgendwie immer gleich, aber immer auch ein bisschen anders. Und es ist hilfreich, die Protokolle der letzten Dialysen dabei zu haben.
Was auf jeden Fall gilt: Es läuft immer sehr professionell und immer sehr zugewandt, empathisch. Und alle Beteiligten sind erstaunt und beeindruckt darüber, was wir tun. “Zum Nordkap?! Ich war noch nie dort.”
Nach nun drei Wochen können wir auch sagen, dass unsere Entscheidung, mit dem eigenen PKW zu fahren und an jedem Dialyseort ein Airbnb-Apartment zu buchen, richtig war. Man kann zwar auch überall mit einem Wohnmobil oder einem Wohnwagen “durchkommen”. Aber der mögliche zusätzliche Stress beim Serpentinenfahren oder auf sehr engen Landstraßen wäre für uns nicht gut gewesen.
Wenn wir am Zielort ankommen, gibt es für uns 2 Möglichkeiten: Entweder wir fahren sofort zum Krankenhaus oder zur Unterkunft. Das hängt davon ab, was näher ist. Es ist auf jeden Fall gut, zu wissen, wo das Krankenhaus und dort die Dialysestation ist. Dann muss man am Dialysetag nicht noch extra suchen und kann entspannt die Bekanntschaft mit Mensch, Abteilung und Maschine machen. Wenn wir zuerst in die Unterkunft fahren, können wir die Medikamente in den Kühlschrank legen und sind dann frei.
Das Wichtigste ist aber: Diane und ich verstehen uns blind, hatten in den 3 Wochen keinerlei Stress miteinander. Wir sind auch auf diesem sehr besonderen Weg ein gutes Paar!
Kurze Rückblende: Im letzten Blog hatte ich geschrieben, dass wir überlegen, nochmals den “Atlanterhavsvegen” zu fahren um “schönere Bilder” zu machen. Das haben wir am Mittwochabend gemacht. Ob sie schöner sind? Das kannst du ja beurteilen und es entsprechend kommentieren. Und dann waren gleichzeitig noch bei einem anderen norwegischen Klassiker: Der Stabkirche in Kvernes. Ich finde, wenn man so lange wie wir in diesem wunderbaren Land ist, muss man auch eine dieser besonderen/alten Kirchen besucht haben.










Hier sind 3 Bilder, die ich vom Varden-Turm in Kristiansund (Mitte) gemacht habe:



Am Donnerstagmorgen ging die Reise dann weiter nach Trondheim. Hier sind 2, wie ich finde, schöne Aussichtsfotos:


Die Dialysestation in Trondheim ist sicher die größte, die wir bisher erleben durften. Über 20 Plätze. Und wir sind nicht, wie bisher, isoliert von anderen Patienten, sondern mitten drin. Das können wir natürlich nicht zeigen. Zeigen können wir aber, wie groß dieses Universitätskrankenhaus ist. Es ist nicht ein Haus, es ist ein ganzer Universitätskomplex. Wir waren im Gebäude mit dem Eingang “Gastroenteret”. 5. Etage.
Tusend takk an die MitarbeiterInnen der Dialyseateilung.





Vor 13 Jahren war ich mit dem Fahrrad in Trondheim. 2 Bilder findest du im 1. Blog. Damals waren wir nicht im Dom. Heute schon. Wir waren beide sehr beeindruckt von der “inneren Schönheit” dieser Kathedrale. Trondheim mit seinem Nidarosdom wird auch bezeichnet als
“das Jerusalem des Nordens”







Gestern Abend z. B. waren wir in der City und haben uns im Rahmen des europäischen Streetfoodfestivals vergnügt und “schwyzer bakt potet” gegessen. Heute dann “hollandse poffertjes” und morgen “Gyros med zaziki”.
Wir haben jetzt etwa 4000 km auf dem Tacho. Am Sonntagmorgen geht es dann richtig in den Norden. Nächste Station ist “Mo I Rana”. Per PKW etwa 6 Stunden. Dort schreibe ich den nächsten Blog. Und wir sind auf der Zielgeraden.