Zum Nordkap – Alesund und Kristiansund – 15 –

2023-07-05 Der Blick aus dem Dialyse-Fenster sagt: Blauer Himmel mit einigen Fotowolken. Gestern und vorgestern haben wir erlebt, was es bedeutet, wenn zuhause im Wetterbericht gesagt wird: Tief aus Skandinavien. Alesund hat uns mit Regen verabschiedet. Am Abend vorher war es kalt und windig. Eher ein Herbst- als ein Sommertag. C’est la vie oder, wie es auf norwegisch heißt: Sånn er livet. Sagt jedenfalls der translater.eu.

Und trotzdem haben wir in Alesund die Sonne gesehen. Zwar nur für einen Moment. Aber genau den haben wir festhalten können. Weil wir im richtigen Moment am richtigen Platz waren: Wir waren auf dem Aksla, Alesunds Hausberg. Für mich einer der Lieblingsplätze in ganz Norwegen. Wobei es davon natürlich mehrere in diesem tollen Land gibt.
Vom Aksla hat man einen tollen Blick auf das Zentrum von Alesund und die umliegende Gegend. Vor 13 Jahren war ich das letzte Mal dort. Zum Sonnenuntergang vor wolkenloser Kulisse. Dieses Mal sah es so aus: Eher dramatisch aber auch toll!

Sehr beeindruckend war es , mit anzusehen, wie sich, Meter für Meter, ein riesiges englisches Kreuzfahrtschiff dem Anleger näherte um dann dort festzumachen. Direkt am Kai neben dem Stadtzentrum. Das war sehr irreal.

Und während ich diese Bilder in den Blog setze, fällt mir Venedig ein. Canale Grande und die Kreuzfahrtschiffe, die direkt am Markusplatz vorbeifahren. Auch völlig irreal und zumindest dort aus meiner Sicht nicht zu verantworten. Venedig steht übrigens auch noch auf unserem (Dialyse-)Reiseplan. Venedig war schon fertig geplant, da kam dann Corona dazwischen.

Von Alesund nach Kristiansund sind es etwa 150 km, davon einige per Fähre. Es ist in Norwegen übrigens besser, auf die Zeit als auf die km zu achten. Wenn du eine Fähre nicht erreichst, dauert es schnell mal eine Stunde länger. Wir haben für die 150 km insgesamt 2 1/2 Stunden gebraucht und waren relativ früh in Kristiansund. Mit dem Vorteil, dass wir Dianes Medikamente in den Kühlschrank legen konnten und die Eisakkus in den Gefrierschrank. So waren wir zeitlich ungebunden für die norwegische Atlantikstraße:

Auch hier wieder dramatische Wolkenbildung und, nächstes Bild, “Trollbegleitung”.

In der Unterkunft von Liz, auch über airbnb gebucht, erwartete uns ein besonderer Bewohner, der uns sofort mit seinem Anschmiegen und seiner Freundlichkeit mit Beschlag belegte: Oskar, eine tolle norwegische Waldkatze:

Gerade, nach einer guten Stunde, hatten wir einen netten Dialog mit der Dialyseschwester: Sie kam und fragte, ob alles ok ist. Antwort ja. Und dann wies sie Diane darauf hin, dass sie hier andere Nadeln als in Deuschland nutzen. Und ob sie den Blutfluss etwas erhöhen soll. Wurde aber nicht gemacht. Insgesamt war sie sehr gut vorinformiert. Diane meint: Wir können auch im Blog darauf hinweisen, dass man, falls sinnvoll, in Kristiansund auch mehr als nur eine Dialyse machen kann. Hier ist wirklich alles top.

Soweit so gut. Wenn das Wetter so bleibt, fahren wir später noch einmal den “Atlanterhavsvegen”. Im besten Fall im sonnigen Abendlicht. Und eine Stabkirche steht auch noch an. Ebenfalls ein norwegischer Klassiker. Selbst Oskar ist ein norwegischer Klassiker. Wir hätten gerne noch Elche, Bären, Wölfe und Rentiere………. Aber es ist auch so schon ein supertoller Urlaub.

“Ferie in Norge”.

Nachtrag von Diane: Wenn ich überall so viel zu essen bekomme, nehme ich nur noch zu. Hier gab es direkt zu Beginn der Dialyse eine Auswahl an Obst: Etwas Apfel, Honig- und Wassermelone, Nektarine, Apfelsine, 2 Weintrauben und eine dicke Erdbeere. Und einen Kaffee. Nach ca 1 1/2 Stunden 2 gut belegte Brote (auch wieder mit Kaffee) und zum Abschluss (auch für mich) eine Waffel mit Erdbeermarmelade und CremeFraiche. Für uns “Normalos” ein schöner Obstcocktail, für Dialysepatienten ein “Dreigängemenü” und außergewöhnlich.

Ein schöner Satz von der Nurse zum Schluss:
“If you don’t feel unwell we can do the rest in the same procedure”.

2 replies »

  1. Das klingt ja nach wie vor nur positiv. Diane soll alles essen und endlich wieder zunehmen ☝️toller Nebeneffekt. Liebe Grüße aus dem stürmischen und bedeckten Soest

    • Es ist auch nach wie vor sehr positiv liebe Anke. Ja, Diane meint tatsächlich, sie würde hier zunehmen. Morgen geht’s nach Trondheim und am Sonntag dann richtig in den Norden. Mo I Rana, Narvik und dann tatsählich zum Nordkap. Aber für uns ist auf jeden Fall auch der Weg das Ziel. Liebe Grüße von hier nach da!

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