2023-06-28, 29, 30 In der UNI-Klinik Bergen wurden wir am Mittwoch von vielen “Nurses” begrüßt. Sie wirkten aufgeregter als wir. Nach unserer guten Vorbereitung – wir hatten norwegische Dokumente aus Kristiansand und Stavanger dabei – waren wir, im Gegensatz zu den Nurses, sicher und vor allem: Sehr entspannt!
Dort waren alle sehr vorsichtig. Sehr hilfreich waren die Protokolle der vorherigen Dialysen. Die Nurses haben sich komplett daran orientiert. Während man sich in Stavanger die Beschreibungen der einzelnen Medikamente anschaute (vielleicht haben sie auch im Netz danach recherchiert), sah Nurse Harald sich die Medikante selbst an und wusste nicht so recht, was er damit machen sollte. Er fragte mehrfach nach. Letztlich verstand er, dass die Medikamente nicht gemixt werden sollen und die Parsabiv-Lösungen zusammen 12,5 mg ergeben. Also auch hier: ALLES GUT!
Besonders beeindruckt war Diane vom Frühstück:

So beeindruckt, dass sie einen befreundeten Dialysepatienten in Lippstadt anrufen musste und ihm dieses Bild per Whatsapp zeigte. “Schau mal, was es hier alles zum Frühstück gibt!” Harald sagte uns vorher: “Die Ärzte entscheiden anhand des Blutdrucks, ob es überhaupt etwas zum Frühstück gibt.”
In Bergen waren wir für 2 Tage in der “Jugendherberge Montana”. Für uns ist es in jeder Unterkunft wichtig, direkt zu Beginn die Kühlkette für Dianes Medikamente sicherzustellen. So auch dort. Es gibt zwar in allen Jugendherbergen Kühlschränke für Gäste, sogar Gefrierschränke, unsere Medikamente sollten dort aber nicht zwischengelagert werden. Die Rezeptionistin war nach Erklärung damit einverstanden, unsere Kühlbox in den Kühlraum der Jugendherberge zu stellen. Und sie machte das so:

Dabei wusste sie, das nur Eisakkus in der Box waren, denn die Medizin hatten wir vorsorglich in unserer mobilen Elektrokühlbox mit ins Zimmer genommen.
Für Bergen selbst reichte es nur zu einem kurzen Spaziergang. Was aber auffiel, waren die vielen Regenbogenfahnen dort. Offensichtlich gibt es dort eine große und aktive LBGTQ-Community. Für mich der Hit war der “Regenbogenzebrastreifen” in der Nähe des Rathauses. Sehr beeindruckend und ein Beispiel für viele Städte bei uns.




Donnerstag, der 29. Juni, war wieder ein Reisetag. Von Bergen aus ging es zum Dialyseort Nordfjordeid und zur Unterkunft in Folkestad. Dieses Mal in einem über 100 Jahre alten kleinem Bauernhaus, hoch über dem Voldafjord. Runde 7 Stunden und 300 km Richtung Norden. Hier erwartet uns am Freitagvormittag die dritte Dialyse der Woche und dann ein tolles, voll gepacktes Wochenende. Hier sind einige Fotos von unterwegs:










Und das ist unsere Unterkunft in Folkestad bei Nordfjordeid. Ein 102 Jahre altes kleines aber feines Bauernhaus. Heute früh war es allerdings nicht so sonnig wie auf dem Bild.

Jetzt sind wir in der Dialysestation in Nordfjordeid, Diane ist angelegt und meint: “Das ist hier wirklich perfekt. Klein und fein und gut!” Und das erste Krankenhaus, bei dem das Parken kostenlos ist…. Auch schön. Und um es rund zu machen, strahlt jetzt auch die Sonne. Tja, und was soll ich schreiben: Auch mir hat man jetzt eine Dialyseliege angeboten. Habe ich aber dankend abgelehnt und einen “armchair” genommen. Tusen takk for alt!

Jetzt freuen wir uns auf ein echtes “Highlight-Wochenende”.
Fantastisk 🙏 Gleder meg å følge deres eventyr ❤️
Thanks Mirela!
Hallo Diane, hallo Reinhard,
heute möchte ich mich einmal zu Wort melden.
Ich verfolge ihre Reise und auch ihre Reisevorbereitungen seit ich den Artikel über Sie in unserer Lokalzeitung gelesen habe.
Ich bin sehr beeindruckt darüber, wieviel Herzblut und Kraft Sie in diese Reise gesteckt haben, trotz so mancher Hürde, die Sie bewältigen mussten.
Ich möchte mich Ihnen kurz vorstellen:
Ich bin Kirsten Düchting. Wohne seit 32 Jahren in Dörenhagen und bin gebürtige Nordborchenerin, also fast Nachbarin 🙂
Ich denke, dass Sie, Reinhard, meinen Vater, Heinrich, (Heinz) Kruse, persönlich kannten, um so emotionaler ist es für mich Ihre tolle Reisedokumentation zu verfolgen.
Ich bin mit meinem lieben Mann in diesem Frühjahr, in Gedenken an meinen lieben Vater, die Hurtigruten gereist. Er konnte dieses einmalige Erlebnis (es war immer sein großer Traum) leider nicht erleben. Es war eine Reise die ich nie vergessen werde und auf der so manche Träne geflossen ist….
Ich freue mich sehr, dass Sie ihre Reise mit uns teilen und somit hoffentlich den ein oder anderen mit Handicap ermutigen, dass man mit Willenskraft doch so einiges schaffen kann:-)
Ich wünsche Diane noch ganz viel Kraft und Stärke und Ihnen beiden eine weiterhin gaaaaz tolle Reise, mit vielen tollen Eindrücken und warte gespannt auf die nächsten Berichte…
Es grüßt Sie ganz herzlichst aus der Heimat
Kirsten Düchting
Liebe Kirsten, vielen Dank für dein zu Herzen gehendes Feedback. Es berührt uns sehr und geht direkt ins Herz. Heute hatten wir die 6. Dialyse in Nordfjordeid. Inzwischen ist es für ein ein fast normaler Urlaub. Die Dialyse gehört einfach dazu und steht nicht mehr im Mittelunkt wie bei der langen und anstrengenden Vorbereitung. Jetzt sind wir eher darauf gespannt, wie die Menschen in den Dialysestationen so drauf sind. Und da haben wir auch heute wieder sehr engagierte und liebe Menchen kennengelernt. Auch das ist sehr bereichenernd für uns. Ganz herzliche Grüße!
PS: Natürlich kannte ich Heinz. Wir waren zwar nicht immer einer Meinung haben uns grundsätzlich aber gut verstanden.